Zaafrane’s alte Gemäuer sind teilweise von Sand regelrecht verschluckt worden. Hie und da auch Palmen, deren Stämme unter Dünen begraben sind. Nur noch die Palmwedel – hellbraun vom Wüstensand – schauen aus den ungeheuren Sandmengen hervor. Der heute bewohnte Teil von Zaafrane besteht aus ein paar wenigen Häusern, einfachen Unterkünften und kleinen Straßencafés entlang der Durchgangsstraße. Zaafrane ist aber einer der wichtigsten Ausgangspunkte für mehrtägige Kamelsafaris und für stundenweißes Kamelreiten im Zuge einer Rundreise, denn der Süden der Oase grenzt an das gewaltige Sandmeer des Erg Oriental. Bis zu 30 m hohe Sandberge türmen sich auf und setzen jeden Saharatouristen in Erstaunen. Gerne werden die Dünenkuppen für einen Blick auf die Unendlichkeit der Wüste benutzt. Bis zum Horizont erstreckt sich eine Welt aus Sand. Einen ganz besonderen Reiz haben Sonnenaufgänge. Gemächlich, aber unaufhörlich kriechen die Schatten über die weichen Konturen, während die Sonnenstrahlen immer heller und kräftiger werden, bis sie zur Mittagszeit den Zenit erreichen und die Welt unter sich unerbittlich auf-heizen. Ebenso spektakulär sind die Sonnenuntergänge. Glutrot leuchtet der Feuerball und färbt die Sandberge in purpurnes Licht, ehe er hinter den Dünen versinkt und den schwarzen Mantel der Nacht mit seinen Abermillionen Lichtern über das Land legt. Schlagartig wird es kalt. Wie gut tut dann die Wärme eines knisternden Lagerfeuers, wenn man die Nacht im Freien verbringt.
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