Die Provinzhauptstadt Tozeur mit seinen etwa 25.000 Einwohnern stellt für viele Tunesien-besucher die schönste Oase des Landes dar. Früher war Tozeur unter dem römischen Namen Thusuros bekannt. Ihren Reichtum verdankte sie den Karawanen, die ihre schweren und wertvollen Ladungen quer durch die Sahara mitten ins Herz Afrikas brachten.
Ein ganz besonderer Reiz der Oase liegt an dem “Touzeur-Baustil“ aus ockerfarbenen Lehmziegeln. Wohnhäuser und Moscheen werden durch das Vor- und Zurücksetzen gebrannter, unglasierter Lehmziegel mit geometrischen Fassaden gestaltet. Durch das Versetzen der Ziegel entstehen Schatten, die zur Kühlung der Mauern und damit zu klimatisierten Wohnräumen führen.
Mittelpunkt der Neustadt ist der Marktplatz, überragt vom Minarett der großen Moschee. Cafés, Restaurants, Banken und die Post befinden sich ebenfalls in diesem Bezirk. Bekannt und sehr sehenswert ist das Völkerkundemuseum “Dar Cherait“. Es zeigt Möbel, Koranschriften, Hausrat, Hochzeitskleider und vieles mehr. Nachgestellten Alltagsszenen vermitteln Einblicke in die Vergangenheit. Die einzelnen Räume sind einem Herrschaftshaus nachempfunden. So gelangt man in einem Rundgang durch Wohn- und Schlafzimmer, Küche, Bad und weitere Räumlichkeiten, wie sie in der Vergangenheit eingerichtet und genutzt wurden.
Eine Pferdekutsche ist wohl die originellste und beschaulichste Art, die Oase zu erkunden. Sie ist durchzogen von schmalen Sträßchen und kleinen Kanälen. Ganzjährig werden hier diverse Obst- und Gemüsesorten angebaut.
Die Üppigkeit sattgrüner Palmenhaine wird durch etwa 200 Quellen und ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem ermöglicht. Durch das Öffnen und Schließen der einzelnen Kanäle erhalten nach einem festgelegten Zeitmaß alle Felder ihren Anteil des kostbaren Wassers. In Tozeur gedeiht die berühmte Dattelsorte "Deglet Ennour", Finger des Lichtes. Der Handel mit Datteln ist neben der Webereikunst und dem Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig.
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